„Die Physiker“ in der Fritz-Reuter-Realschule

Am 15.6. verwandelte sich der Musikraum der Fritz-Reuter-Realschule in ein Theater. Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses Darstellendes Spiel von Frau Melzian-Eilert führten eine gekürzte Version von „Die Physiker“ von Dürrenmatt auf. Insbesondere der am Ende resignierte Inspektor und die drei „Physiker“, aber auch die Klinikärztin fielen durch überzeugendes Spiel auf. Die vorgeblich irren Physiker sprachen in alltäglicher Weise von ihren Wahnvorstellungen, setzten sich in ihrem Gespräch unter sechs Augen aber auch vernünftig und sachlich mit ihren Handlungsoptionen auseinander, nachdem Möbius den beiden Agenten, die seine wissenschaftlichen Erkenntnisse für ihre jeweilige Regierung gewinnen wollten, erklärte, er habe die Aufzeichnungen bereits verbrannt. Die Ärztin zeigt bereits zu Beginn des Stück irritierende Verhaltensweisen, wenn sie sich beispielsweise anmaßt, entscheiden zu können, für wen sich ihre Patienten halten. Als sie am Ende offenbarte, dass sie die Aufzeichnungen von Möbius bereits fotografiert hatte, bevor dieser sie vernichten konnte, und erkennbar wurde, dass sie selbst irre war, kam dies dennoch als Überraschung.
Individuelle Eigenheiten der Personen wurde von den Schülerinnen und Schülern so natürlich dargestellt, dass sich auch Lehrkräfte, die die Jugendlichen aus dem Unterricht kannten, in die Irrenanstalt der Aufführung versetzt fühlten.
Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für ihren Wahlpflichtkurs wurde dadurch unterstrichen, dass die Schauspieler ihrer Lehrerin, Frau Melzian-Eilert, nach dem Stück für bis zu vier Jahre Begleitung beim Theaterspielen dankten.
Unterstützt wurden die Schauspieler durch Angehörige mehrerer Musik-Wahlpflichtkurse unter der Leitung von Frau Silbermann, die für eine musikalische Einleitung und während des Stücks für musikalische Untermalung sorgten.